Seismische Methoden eignen sich zur Untersuchung der Festigkeitseigenschaften von Deichen und Dämmen. Die Seismik reagiert insbesondere auf Änderungen der Lagerungsdichte. Auflockerungsbereiche können somit erkannt werden. Eine Korrelation mit SPT/CPT Sondierungen ist möglich, da diese Verfahren ebenfalls von den mechanischen Bodeneigenschaften abhängen.
Anwendungsbeispiel:
Das Messbeispiel zeigt das Ergebnis der profilhaften MASW-Messung auf einem Deich und im Vergleich dazu zwei CPT-Sondierungen. Bei der MASW-Messung wird die Scherwellengeschwindigkeit des Deichmaterials ermittelt und erlaubt damit den Zugang zur Scherfestigkeit des Materials.
MASW Ergebnis zeigt S-Wellengeschwindigkeitsverteilung
MASW Methode im Einsatz
Geophysikalische Untersuchungen an Deichen dienen zur Lokalisierung von homogenen Bereichen bzw. solchen Bereichen, die ggf. künftigen Belastungen durch Hochwasser nicht mehr standhalten könnten und Schwachstellen darstellen. Die detaillierte Untersuchung mit geophysikalischen Methoden erfolgt i. d. R. entlang von Messprofilen, die auf der Deichkrone bzw. wasser- und luftseitig ausgeführt werden können. Die maximale Erkundungstiefe liegt dabei generell unterhalb des Deichfußes (Literatur: „Geophysikalische Verfahren zur Strukturerkundung und Schwachstellenanalyse von Flussdeichen - ein Handbuch“, ISBN 978-3-9812072-2-4). Geoelektrische Messungen eignen sich in besonderem Maße für eine Erkundung, da sich das elektrisch gut leitende und abdichtende tonige Material von sandigen Auffüllungen oder Hohlräumen gut unterscheiden lässt.
Anwendungsbeispiel:
Das untere Beispiel zeigt das Ergebnis einer hochauflösenden Deicherkundung mit Multielektrodengeoelektrik (2 m Elektrodenabstand) an Rheindämmen. Hochohmige Bereiche sind rot dargestellt, niederohmige Bereiche in blauen Farben. Unterhalb des ERT Tomogramms sind Schnitte dargestellt, die die Widerstandsverteilung oberhalb bzw. unterhalb des Dammfußes darstellen.
Geoelektrisches Tomogramm
Messlinie mit Elektroden entlang der Dammkrone